Tag 2 in Hinterstoder 🙃
Bergschuh an, Sonnenbrillen aufi, Jausn einpackt, zwa Grinser in die Gsichterl und los geht’s…..
7. September 2025: D e r Stoderer Dolomitensteig – ein fantastischer, alpiner Steig, der durch wunderschöne, einzigartige Felsformationen, steile, wilde Schluchten, vorbei an atemberaubende Wasserfällen führt – mit beeindruckend schönen Ausblicken auf das Tote Gebirge.
Nach der superschönen Tour gestern auf den Schrocken und auf den Kaminspitz zieht es uns auch heute wieder hinaus in die Natur. Hinterstoder ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden und auch für Klettersteige und da fällt die Wahl dann gar nicht so leicht – also mir zumindest nicht ;).
Die heutige Tour hat Sonja ausgewählt :).
Hmmm, ja in der Planung unserer Touren sind wir doch sehr unterschiedlich. Ich bin da immer eher so am Planen, am Schauen und schon auch immer wieder im WorldWideWeb unterwegs um nach verschiedenen Aufstiegsvarianten zu suchen und Tourenberichte zu lesen – oder auch ganz simpel das Höhenprofil anzuschauen :).
Sonja ist eher die RuckZuckSpontanTourenPlanerin. Es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass die Wahl der Tour nach der Farbe des Gipfelkreuzes erfolgt ist 😂. Aber das ist dann eine andere Geschichte. Soviel darf ich aber jetzt schon verraten:
Coole Touren waren es immer – auch dieses Mal 🙂 – vielleicht führt da doch ihr Herz bisschen Regie 😉.
Die Frage wohin es geht, habe ich kaum fertig ausgesprochen gehabt, da wurde mir auch schon die Antwort präsentiert. RuckZuck aus dem Herzen heraus: Der Stoderer Dolomitensteig ⛰️.
Hört sich gut an – da bin ich dabei 🙃.
Vorm Schlafengehen überfliege ich schnell noch die Tourendetails auf der Explorer Wall – dort erfahre ich gleich einmal, dass der Stoderer Dolomitensteig zu den schönsten Panoramasteigen in den Ostalpen zählt. Schnell noch ein kurzer Blick auf die Höhenmeter und Länge. Passt gut 🙃.
Am nächsten Tag packen wir gleich nach dem Frühstück zusammen und verstauen alles im Auto, da wir ja noch am Abend wieder heimfahren werden.
Dann geht es auch schon in Richtung Almgasthaus Baumschlagerreith (724 m) am Ende des Stodertals. Der gebührenpflichtige Parkplatz ist um diese Zeit noch fast leer. Wir packen unsere Rucksäcke, schnüren unsere Wanderschuhe und los gehts.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt direkt beim Almgasthof. Zu Beginn wandern wir die Forststraße entlang, vorbei an einem Wildgehege und dann leicht ansteigend bis zu einer Kehre, bei der man abzweigt und über eine Böschung hinauf zu einem schmalen Steig kommt, dem man folgt. Entlang des Grabens geht es bis zu einem Bach welchen wir queren.
Eine sehr schöne Wanderung und auch nicht zu anstrengend nach der gestrigen Tour. Ja, das dachten wir zu dem Zeitpunkt wirklich 😂😂😂.
Bei dem Bach füllen wir unsere Trinkflaschen mit frischem Bergwasser und weiter geht es.
Schritt für Schritt bergauf – begleitet von guten Gesprächen und auch von Stille. Miteinander auf den Berg gehen darf auch einmal ganz für sich in Stille und den eigenen Gedanken folgend sein – wenn es keine Worte braucht um Verbundenheit spüren zu können und man einfach aus einer Natürlichkeit heraus aufeinander achtet.
Gleich nach dem Bach beginnt ein steilerer Anstieg und der Weg windet sich in Serpentinen hinauf durch den Buchenwald. Richtig schön – fast wie ein Märchenwald. Höhenmeter um Höhenmeter geht es hinauf. Hmmmm, ganz schön anstrengend und irgendwie gar kein Ende der immer steiler werdenden Serpentinen in Sicht 🤔. Vielleicht hätte ich mir das Höhenprofil doch genauer anschauen sollen 🤔. Aber egal, geändert hätte es ja eh nix – wir gehen da rauf.
Irgendwann lichtet sich der Wald und ich glaube schon, die Baumgrenze zu sehen – oder war es doch nur ein Wunschgedanke 🤔.
Nach dem ersten steilen Teilstück stehen wir irgendwann auf einem Sattel – hier hat man schon einen wunderschönen Tiefblick ins Tal. Von dem Sattel aus geht es weiter durch den Buchenwald – und kaum zu glauben, es geht noch immer steil bergauf 🙈. Jedes Mal wenn ich glaube, wir haben die Baumgrenze erreicht, schlängelt sich der Weg wieder weiter und sucht sich einen Weg weiter durch den Buchenwald hinauf. Es geht vorbei an den Felswänden und irgendwann lichtet sich der Wald dann wirklich. Kaum zu glauben. Auf einer kleinen Wiesenfläche machen wir eine kurze Pause und schnaufen mal durch. Herrlich dazusitzen in dieser wunderschönen Landschaft – die Ruhe genießen.
Ich schaue zu Sonja und muss jetzt einfach die Frage stellen, ob sie sich im Vorfeld das Höhenprofil der Tour angeschaut hat. Höhenprofil? Nein, natürlich nicht. Da kann ich jetzt gar nichts mehr sagen 😂. Ich hätte es ja ahnen können – Sonja hat bei der Auswahl der Touren einfach andere Kriterien 😂😂😂. So wie die Farbe des Gipfelkreuzes oder diesmal der Name der Tour 🙄. Aber eines muss man schon auch dazusagen. Die Touren sind immer genial schön 😉 – manchmal halt ein wenig anstrengend, aber das macht nix.
Juhuuuu – endlich ist dann tatsächlich die Baumgrenze erreicht! Vor uns liegen die freien Almwiesen die zur Hochsteinalm (1.296 m) gehören. Ma, wie schön wäre es, jetzt genau da einen Almkaffee zu trinken. Die Alm ist aber leider unbewirtschaftet und deshalb geht es für uns gleich weiter – ein paar Meter geht es durch einen lichten Lärchenwald und schon stehen wir nach ein paar Minuten vor der Lögerhütte. Die Alm ist leider genauso wie die Hochsteinalm unbewirtschaftet – aber die Bankerl vor der Hütte laden zu einer Rast mit einer genial schönen Aussicht auf die Bergriesen und Täler ein. Großer Priel, Spitzmauer, Ostrawitz, Hochkästen, Großer Kraxenberg, Schobertal, Gamsspitz, Salzsteigjoch, Gamsstein, Almkogel und das Stodertal.
Hier sind bereits die ersten 600 Höhenmeter – also der größte Teil des Anstieges – geschafft, und dass eigentlich auf einem ersten Teilstück der Tour 😂.
Die Bankerl bei der Lögerhütte sind gut besetzt – für einige Wanderer sind die Almen das Tagesziel, da ab hier der eigentliche Dolomitensteig beginnt und dieser Abschnitt schon Bergerfahrung, Schwindelfreiheit und Kondition erfordert.
Wir gehen an der Lögerhütte vorbei und bald wird der Dolomitensteig seinem Namen gerecht. Der schmale Steig zieht sich in einem ständigen Auf und Ab entlang von steilen Felswänden, über Kuppen, vorbei an wunderschönen Felsformationen und Wasserrinnen.
Es macht uns richtig viel Spaß Meter für Meter hineinzutauchen in die Welt die uns der Stoderer Dolomitensteig hier eröffnet.
Der Steig führt uns in immer felsigeres Gelände und von Weitem können wir schon das Rauschen von Wasser hören. Es klingt ganz nach Wasserfällen 🙃.
Der Abstieg in den Schwarzgraben ist seilversichert – wir klettern hinab und wählen die Variante wo wir direkt zu den kleinen Wasserfällen, Gumpenkaskaden und den mit kristallklarem Bergwasser gefüllten Gumpen kommen. An heißen Sommertagen ist das sicher eine richtig gute Erfrischung hier – heute lassen wir das dann doch aus :).
Im oberen Teil, bei den kleinen Wasserbecken machen wir eine kleinere Pause – viel zu schön hier um gleich weiterzugehen 🙃. Dieser Teil der Wanderung ist atemberaubend schön, das grüne Wasser, das Rauschen und dazu die kargen Felsen.
Wir versuchen den Augenblick mit unseren Kameras einzufangen und genießen dankbar den Moment.
Aber irgendwann müssen wir dann doch ;).
Der weitere Weg führt uns durch unberührte Waldstücke und immer wieder kommen wir an Felsformationen vorbei, die uns staunen lassen. Felsnadeln die direkt aus dem Wald in die Höhe ragen. Dann wieder genial schöne Panoramablicke die uns fast vergessen lassen zu atmen. Wunderschön und abwechslungsreich schlängelt sich der Weg leicht abfallend weiter taleinwärts.
Nachdem der Weg nur leicht abfällt verlieren wir aber auch kaum an Höhe 🙈. Der Weg ist wunderschön – aber jetzt wär es dann wirklich mal an der Zeit ein paar Höhenmeter bergab zu machen, oder? Falsch gedacht — der Weg schlängelt sich weiter taleinwärts durch diese beinahe unwirkliche Waldmärchenlandschaft.
Irgendwann öffnet sich dann doch der Blick hinunter zu dem Weg der uns in Kürze talauswärts führen wird und wenig später stehen wir auch schon vor einer breiten Rinne, gefüllt mit Schotter und Fels. Wir überqueren die Rinne und folgen dem Weg talwärts. Der gelbe Wegweiser zeigt uns verlässlich die Richtung zum Almgasthof.
Direkt von der Waldmärchenlandschaft sind wir in einer weißen Steinwüste gelandet 😉 – die Natur zeigt sich uns in 100.000 Farben und Formen und jede Einzelne davon ist wunderschön.
Der Schottersteig mündet irgendwann wieder auf einem Wanderweg oder besser gesagt auf einer breiten Forststraße die uns jetzt bis zum Parkplatz führen wird. Schön langsam aber sicher bekommen wir Hunger und wir spüren doch auch die Höhenmeter der letzten beiden Tage in den Beinen 🙈.
Eigentlich wollen wir auf schnellstem Weg zurück zum Parkplatz und vor dem Heimweg noch auf ein leckeres Abendessen ins Stoda fahren. Bei der Abzweigung zum Steyrurprung können wir dann aber irgendwie doch nicht widerstehen :).
Nach der langen Tour überlegen wir nicht lange und gehen die wenigen Meter hinunter zu dem eiskalten Gebirgsbach – auf eine kurze Abkühlung ;).
Zugegeben, bei mir war aufgrund der eisigen Wassertemperatur nicht viel mehr drinnen als ein 3-Sekunden-Zehenbad 🥶 – das hat sich also für mich ganz schnell erledigt gehabt, die Sache mit der Abkühlung 😂 – Sonja ist da mutiger und liebt das eiskalte Wasser.
Vom Steyrursprung waren wir dann in etwa 10 Minuten beim Parkplatz.
Wieder einmal eine geniale Tour mit so vielen Eindrücken, mit anstrengenden und fordernden – aber wunderschönen Passagen.
Danke Sonja fürs Aussuchen der Tour – ich glaube, du übernimmst die Tourenauswahl in Zukunft öfter – taugt mir sehr 😉.
Fazit: Traumtour 😉
Danke fürs Mitwandern und eure vielen lieben Nachrichten die uns immer wieder ermutigen unsere Abenteuer mit euch zu teilen. Kreativ im WiR heißt es auf Sofias home. 🙂
Eure Ramona und Sonja
Tourendetails + Infos der Rundtour:
Ausgangspunkt und Endpunkt: Gebührenpflichtiger Teil des Parkplatzes beim Almgasthof Baumschlagerreith, 4573 Hinterstoder
Höchster Punkt: 1.379 m
Höhenmeter aufwärts: 827 m
Höhenmeter abwärts: 832 m
Anmerkung: Rundtour – alpine Tour; Schwindelfreiheit, Erfahrung und Trittsicherheit erforderlich, teilweise mit Stahlseilen gesichert; Weg ist gut beschildert; nicht für Kinder geeignet – da er als anspruchsvolle, alpine Tour beschrieben ist – teilweise ausgesetzte Wegführung;
Ausrüstung: (hohe) Bergschuhe, Rucksack, Wanderstöcke
Info: Aus jagdwirtschaftlichen Gründen ist der Steig jedes Jahr von 15. September bis 1. Oktober gesperrt;
Einkehrmöglichkeit am Ausgangs- und Endpunkt: Almgasthof Baumschlagerreith (www.baumschlagerreith.at) unterwegs keine Hütten – ausreichend Trinken und Verpflegung mitnehmen;
Für den weiteren Aufbau von Sofias home freuen wir uns sehr über eine kleine Spende, aber auch über ein Sponsoring.
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