zur Voisthalerhütte

Unsere Sehnsucht nach den Bergen wächst zunehmend. Gedanken und Bilder sind plötzlich da und zum Glück geht’s bald los Richtung Steiermark.
Wer die Weisheit der Sehnsucht kennt, weiß, dass sie Illusionen verdrängt, stille Leidenschaften deutlich benennt, damit der Mensch erkennt was augenblicklich im Herzen brennt.

Wie lieben die Gebirgsgruppe um den mächtigen Hochschwab, wo wir unsere ersten, gemeinsamen Touren wanderten, Unzählige, einzigartige Miteinandererinnerungen begleiten unsere Naturabenteuer durch die zauberhafte, steirische, glitzernde Bergwelt um den Hochschwab. Ein stolzer König der Berge umgeben von felsigen Guardians.

12.10.2025. Die Rucksäcke sind gut gepackt, 6.00 Uhr morgens und für uns geht’s vorfreudig los – der Anfang eines neuen Abenteuer für Ramona & Sonja.
Wer uns kennt, weiß auch bei S&R liegt der Zauber des Abenteuers stets im Anfang, also bereits bei der Autofahrt mit lässiger Musik, coolen Gesprächen, heißem Café, wärmenden Sonnenstrahlen. Dazu viel Gaudi mit den Reels für euch, was nicht immer ganz so einfach ist bis wir unsere Bäuchlein verstecken und uns humorvoll dafür necken😉.
Wichtige Anmerkung Ramona: ob die Musik von Nana Mouskouri mit ihren weißen Rosen aus Athen lässig ist, bleibt mal so dahingestellt.

Wir haben uns entschieden zur Fölzalm zu wandern, eine wunderschöne Tour die wir schon oft gegangen sind, sogar mit den Gröderln auf Eis und im Schnee.

Jedes Mal ist es für uns ein Erlebnis hochzuwandern umgeben von felsigen, gewaltigen Guardians, all den Wildtieren, den stillen Beobachtern bis zur Fölzalm.

Wir parken am Parkplatz 2 in der Fölzklamm und wandern den rauschenden, erfrischenden Bach entlang bis zum Wald.

Die Sonne bringt den klaren Gebirgsbach zum Glitzern, Steine glänzen bunt, das gelbe Laub und plötzlich sind wir mittendrin.
Im Sommer gibt es hier feine Möglichkeiten sich nach einer Wanderung zu erfrischen, zugegeben etwas kühl, nix für Ramonas, doch es soll Menschen geben die das eiskalte Wasser lieben. 😉
Der Weg hinauf bis zur Baumgrenze ist manchmal recht steil. Wir mögen diesen Waldweg sehr, da sich die Natur so wunderbar in ihrer Vielfalt zeigt.
Die Sonnen strahlt durch die Blätter, zaubert ein besonderes Licht. Es duftet nach Eierschwammerl, Moos und wir genießen die Stille die uns begleitet, tauchen immer mehr ein, Schritt für Schritt in den Augenblick des Seins.

Die erste Etappe ist geschafft und wir werfen einen Blick auf das gewaltige Massiv. Die Steinbockleiten und diesen Name trägt die Landschaft zurecht, denn wir haben hier die prächtigsten Steinböcke und Gämse entdeckt.
Diese Tiere gehören zu den Bergen wie die Sterne zum Himmel, sie stehen wie stolze Wächter, ihr Revier beobachtend und zwischendurch hören wie ihre Kitzerl rufen.

Weiter geht’s rauf zur Grasserhütte auf knapp 1500m mit einem fantastischen, freien Blick umgeben von Guardians – ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Gefühl der Zugehörigkeit und Freiheit.

Wir entscheiden uns diesmal nicht zum Fölzstein zu gehen – der steinige, seile Weg geht durch dichte Latschen hinter der Grasserhütte rauf – sondern den felsigen Ochsensteig zur Voisthalerhütte. Wir kennen diese Wanderung und da der Steig im Winter nicht begehbar ist, wollen wir nochmals zur Voisthalerhütte. – im Blog Ramonas FreiRaum findet ihr die Wanderung zum Fölzstein und zum Fölzkogl.

Einen Gipfel erreichen wir auf dieser Wanderung nicht, doch dafür durchwandern wir beeindruckende, felsige Landschaften eingebettet in einer bezaubernden Pflanzen- und Tierwelt.

Von der Grasserhütte bis zur Voisthalerhütte überqueren wir wir ein wunderschönes Plateau mit herrlich duftenden Latschen, einem fantastischen Ausblick und wieder sind wir umgeben von gewaltigen Felsen.
Für mich ein absoluter Kraftort, die Stille tut so gut und wir achten gut auf unsere Schritte.
Am Berg bedeutet uns im Jetzt zu sein. Jeder Schritt braucht Bewusstheit, sonst kann es passieren, dass wir in der Kuhscheiße landen und dann gibt´s statt wohlriechender Alpenluft, atemberaubender Kuhduft😉.

Nach ungefähr 30 Minuten ist soweit, die Spannung steigt – Schritt für Schritt nähern wir uns der Kante und bis dahin wächst die Freude in mir. Wir haben es geschafft, blicken auf das gewaltige Massiv mit einzigartigen Strukturen und Formen. Wir stehen am Beginn des kargen Ochsensteigs. Bis zur Voisthalerhütte gehen wir noch 40 Minuten und wir genießen diesen felsigen, naturweißen Weg. Ich gehe diese grobsteingien Wege zumeist mit einem Stock, da ich mich zwischendurch gern bisschen abstütze.

Es ist so beeindruckend und ich fühle Dankbarkeit mit Ramona hier sein zu dürfen. Mittlerweile gibt es einen vorderen Weg die Hütte zu erreichen, den wir 2 natürlich nicht entdecken und so klettern wir den feuchten, steilen Weg hinter der Hütte rauf zum Ziel.

Geschafft, nichts wie rein – ausruhen. Ramona bringt mir heißen Cafe und Schokokuchen und ich genieße jede Sekunde.

Plötzlich höre ich einen Alpenhornbläser – erstmalig – mitten am Berg steht allein ein Musikant und seine Musik durchdringt alles – es gibt keine Grenzen – wie ein Zauber. Eindrücke überfluten alle Sinne – die Sonne, das Licht, die Farben, die Bewegung der Blätter, kreisende Alpendohlen über mir, die Musik legt sich in die Berge und der Hall kommt zurück.
In der Sekunde spüre ich keine Müdigkeit mehr, kein Bedürfnis mich auszuruhen. Ich laufe zur Musik um so nah wie möglich zu sein. Mit Respekt begegne ich Mathis und er erzählt mir von seiner Musik, er lädt mich ein ganz nah dabei zu sein, zuzuhören und einzutauchen in den Augenblick, Schön war´s.
……ich muss zurück, möchte Mathis auf ein Getränk, eine Jause einladen, doch er muss runter – so bedanke und verabschiede ich mich, laufe zur Hütte und erzähle Ramona aufgeregt was ich erlebte. Ramona blickt mich staunend an und erinnert mich, dass ich mich etwas ausruhen sollte.

Das mache ich auch und freue mich auf den Rückweg.

Zurück geht’s geschwind und schon kehren wir in die Grasserhütte ein und gelangen vollkommen unvorbereitet mitten in ein lustiges Berg-Kabarett mit Christian, dem Hüttenwirt. Authentisch, humorvoll und wortkreativ – so würde ich ihn beschreiben und wir empfehlen die Haselnusscremeschnitten, eine wahre Hüttenspezialität 😉.
Wer einen bodenständigen, saftigen Schweinsbraten möchte, wandert zur Grasserhütte und was auch immer dich bedrückt, dort oben werden deine Sorgen ins sichere Vergessen verrückt, a guate Jausn essen, umgeben von Guardians und einem lustigen Hüttenwirt. Was brauchts mehr, ist dein Herzerl mal schwer.

Schließlich wandern wir hinunter und verankern die kraftvolle, strahlende Stabilität der Berge in uns. Am Weg unterhalten wir uns über Beziehungsformen, inspiriert von den Formen der Felsen, Die Natur kreiert die schönsten Gebilde, wenn sein darf was ist, jenseits von richtig und falsch, etwas natürlich entsteht. Natürliche Strukturen wecken das sanfte Gefühl von Schönheit, Stabilität und Vertrautheit in uns.
Vielleicht eine Inspiration für eine Gedankenreise in die Begegnung, mit dem Impuls, dass durch die natürliche Qualität „frei und verbunden“ eine bereichernde Beziehungsform entsteht, denn die Natur, ihr Spirit ist Teil unseres Seins.

Ein Blick zurück, bevor wir in den Wald kommen, ein leises Danke und ein friedliches Gefühl durchflutet unsere Herzen. Beim Rückweg holen wir uns noch ein paar Eierschwammerl für das Frühstück und schließlich erreichen wir den Parkplatz.

Eine kurze Überlegung uns im Bach abzukühlen, verwerfen wir in der Sekunde – viel zu kalt.

Hungrig wie die Bären, glücklich und erfüllt von all den schönen Augenblicken fahren wir nach Gloggnitz essen.

Schön, dass ihr uns begleitet!

Sonja & Ramona

Anreise: Zwischen Thörl und Aflenz geht es in den Fölzgraben – dort bis zu einem der gebührenpflichtigen Parkplätze fahren (Parkticket: 4,— Euro / Münzgeld nicht vergessen).

Route: Parkplatz (780 m) – Fölzklamm – Fölzböden – Steinbockleiten – Fölzalm (1484 m) – Ochsensteig- Voisthalerhütte

Gasthaus Schwabenbartl, Grasserhütte.

Ausrüstung: Wanderausrüstung (ev. Wanderstöcke für den Abstieg von den Fölzalmen zum Parkplatz retour), hohe Wanderschuhe, genug zum Trinken.

Hinweis: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Restaurant-Tipp Gloggnitz: Restaurant Bevanda, 2640 Gloggnitz, Hauptstraße 11. Supergutes Essen – wir empfehlen zu reservieren.

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